Die Aufzeichnungen eins Poysdorfer Weinhauers Gebunden, 186 Seiten, 66 Zeichnungen Der Poysdorfer Hauer und Kleinhäusler Leopold Berndl (1867-1943) schrieb 1937 seine Erinnerungen nieder, die 1939 erstmals veröffentlicht wurden, im Buchhandel lange Zeit vergriffen waren und nun wiederum vorliegen. "Mit wachsendem Vergnügen liest man seine Erinnerungen, genießt seinen ursprünglichen und authentischen Schreibstil, staunt über die treffenden Bewertungen seiner Zeit und ist berührt von den Einsichten, die er aus dem Erfahrungsschatz seiner bäuerlichen Welt schöpft und die oft allgemeingültige Lebensweisheiten ausdrücken. Der Berndl Poldl war nicht nur ein aufgeweckter, scharfsichtiger Beobachter, er war ein echter Dorfphilosoph. .. In seiner Art war Berndl aber ein ganz typischer Vertreter des Weinviertler Menschenschlages, wie man ihn nicht nur in Poysdorf antreffen konnte. Man spürt, wie verwurzelt jeder seine Sätze ist, seine Bauernschläue, seinen wachen Verstand, der sich nicht leicht etwas vormachen ließ, seine Neugier auf alles in der Welt, aber auch seine Lebensfreude und den Schalk in seinem Nacken, der nie einer Eulenspiegelei abgeneigt war. ... Berndls Lebenserinnerungen sind auch deshalb bemerkenswert, da sie ein spannendes zeitgeschichtliches Dokument ergeben, in dem die politische und gesellschaftliche Entwicklung vom Ende der grundherrschaftlichen Untertänigkeit bis zum heraufkommenden Nationalsozialismus nachvollziehbar wird." Dr. Rudolf Fürnkranz Aus dem Inhalt:
Die Preußen in Poysdorf Beim Federnschleißen In der Schule Als Ministrant Wie der Berndl Poldl zur Firmung kam Vom Fensternl und vom Kukuruzauslösen Vom Soldaten- und vom Ehestand, nebst einigem vom Bücherlesen Die Weinhauerei jetzt und früher Wahlen und Wähler Von Wallfahrern, Vorbetern und den Schwarzen in Afrika Von Krieg und Hungersnot Vom Reisen und wie der Berndl Leopold Wien erlebt "Schön ist die Jugend" "Berndls Aufzeichnungen sind ein aufschlussreiches zeitgeschichtliches Dokument, in dem die politische und gesellschaftliche Entwicklung vom Ende der grundherrschaftlichen Untertänigkeit bis zum hraufkommenden Nationalsozialismus nachvollziehbar wird. Seine Schriften spiegeln einerseits die Härten der Arbeitswelt eines Weinhauers wider, andererseits aber auch Bauernschläue, Neugier, Lebensfreude und zeugen so von der Mentaltitä und Lebensart des Weinviertler Menschenschlags." Mag. Müller, Institut für Wirtschafts- u. Sozialgeschichte, Universität Wien "Das 1939 erstmals erschienene und seither vergriffene Buch des Berndl Poldl aus Poysdorf genießt bei ,Insidern' so etwas wie ,Kultstatus'. Ist es doch ein köstliches und kräftiges Lebenszeugnis eines Weinviertler Bauern ..., aber natürlich auch mit dem ,Strom der Zeit' schwimmend." "Der Winzer" 11/2007, p. 40> Der Berndl Poldl (1867-1943) war ein Kind einfacher Leute. Beeindruckend an seinen 1939 erstmals veröffentlichten Erinnerungen ist sein Urteilsvermögen. Den Botschaften von Politik und Kirche steht er misstrauisch gegenüber und macht sich sein eigenes Bild. ... Der Prototyp des subversiven Weinviertlers, der sich von der Obrigkeit nicht für dumm verkaufen lässt." in: "KunstSTOFFF. Die Zeitung der Kulturvernetzung Niederösterreichs", 1, März 2008. (Erschienen anlässlich der Wahl 2008 zum NÖ-Landtag? - Wir sind gespannt auf die folgenden Nummern!)
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